Der Kinospot
Viele Kinospots sind Videoproduktionen, entweder erstellt mit Hilfe eines Filmabzugs, ein Verfahren, dass auch als FAZen bezeichnet wird, oder präsentiert in der DIC Norm, mit 2048 x 1080 Pixeln und einer Bildwiederholfrequenz von 24 Filmbildern pro Sekunde.
Lange Zeit waren Kinospots kostspielig, da direkt auf 35mm aufgezeichnet wurde. Zwar werden auch heute noch aufwendige Werbeproduktion auf Film aufgezeichnet (selbst wenn sie „nur“ fürs Fernsehen gedacht sind) jedoch hat das „Digitale Zeitalter“ auch beim Kino keinen Halt gemacht. So wie einst die Eisenbahn die zahlreichen Cowboys von ihren Pferden verdrängte, so verdrängen heute die Bits und Bytes den Film aus dem Kino. Nach Aussagen der AMC Entertainment Inc., einer der weltweit größten Kinobetreiber, soll der größte Teil der Kinovorstellungen in den USA in den nächsten 2 Jahren (2011/2012) digital erfolgen. AMC Entertainment Inc. unterhält Beteiligungen an über 350 Kinos mit etwa 5000 Leinwänden und ist insbesondere in Kanada und den USA vertreten.
Videoproduktion oder Filmproduktion?
Die technischen Unterschiede zwischen einer Filmproduktion und einer Videoproduktion werden in einem späteren Artikel noch genauer dargestellt. Hier sei einfach erwähnt, dass es digitale Kinokameras gibt – eine RED One zeichnet mit ihrem „Mysterium“ CMOS-Sensor von 12-Megapixeln in 4K auf (4520 x 2540 Pixeln) und entspricht dem Super-35mm-Format. Die deutsche Firma P+S Technik liefert die SI-2K, die mit einem 2/3“ CMOS-Sensor eine Auflösung von 2K erreicht (2048 x 1152 Pixeln) und in etwa einem 16mm Kinoformat entspricht. Die Auflösung alleine bestimmt jedoch lange noch nicht die Qualität des Bildes. Hinzu kommen noch viele weitere Aspekte, wie z.B. die Handhabung. Die SI-2K wurde insbesondere wegen ihrer Zerlegbarkeit durch den Film „Slumdog Millionär“ bekannt. Auch lassen sich zahlreiche professionelle SD Formate FAZen. Besonders beliebt sind zurzeit auch High-End- Modelle von Panasonic, die auch in 1080p24 aufzeichnen (1920x1080 Pixeln) und spezielle „flachere“ Gradationskurven speziell für die digitale Filmproduktion aufweisen.
Ist Kinowerbung besser?
Kinospots sind Werbefilme von 13-29 Sekunden Länge, jedoch um einiges größer als im Fernsehen. Genauer gesagt, Kinospots haben eine Länge von bis zu 29 Sekunden. Ab 30 Sekunden Länge redet man dann von einem Werbefilm. Aber nicht nur die Größe des Films stellt einen Unterschied zum Werbefilm oder Werbespot im Fernsehen da.
Ein Werbespot im Kino bekommt eine viel größere Aufmerksamkeit. Zum einen läuft die Werbung in ruhiger und dunkler Atmosphäre. Fernsehzuschauer sind viel abgelenkter und zappen oftmals nervös oder langeweilt zwischen verschiedenen TV-Kanälen hin und her. Die Werbung im Fernsehen ist ein Störendes Element – wir reden ja auch deshalb von einer Werbeunterbrechung. Werbung im Kino bekommt als Vorfilm ein hochwertigeres Ambiente und darf sich neben zahlreichen Trailern aus Hollywood behaupten. Viele weitere Aspekte folgen – die Zuschauer eines Kinos verbinden hiermit oft den Beginn eines Wochenendes, welches in Verbindung mit einem angenehmen Erlebnis steht. Kinowerbung benötig demzufolge weniger Wiederholungen als Fernsehwerbung.
Zielgruppe: Publikum zwischen 14 –30 Jahren
Die Demographie der Kinobesucher ist abhängig von der Art des Kinos. Künstlerische Kinos werden insbesondere von Personen über 30 besucht. Bei den Cineplex finden sich insbesondere die jüngeren Zuschauer, wo über 60% unter 30 Jahre alt sind. Einige Untersuchungen gehen davon aus, dass eine Kinokampagne 9 von 10 Jugendlichen im Alter zwischen 14-20 Jahren erreicht.
Die Kosten
Egal ob Werbefilm oder Werbespot – die Produktionskosten fürs Kino, wenn digital produziert, sind vergleichbar mit denen fürs Fernsehen. Der einzige Unterschied sind die Lizenzkosten, für Sprecher, Schauspieler, Musik usw. Hinzu kommt die Dolby Lizenz mit 275 € und die FSK Freigabe mit 400 €. Die Kosten eines Filmabzugs betragen (je nach Anbieter) etwa 1000 € für die erste Kopie von 60 Sekunden Länge. Jede weitere Kopie kostet dann oftmals weniger als 100 €. Bekanntere Duplikationsfirmen verlangen auch das doppelte. Beim FAZen verhält es sich ähnlich wie mit dem Druck – es sollten Erfahrungswerte mit den verschiedensten Kontrastkurven vorliegen. Während im Fernsehen die Ausstrahlung eines einzigen Werbespots (je nach Sendezeit und Sendeanstalt) zwischen 1000-4000 € kostet, kann für etwa 2500 € ein Spot ein komplettes Jahr in einem Kinosaal laufen und erhält dabei etwa 30.000 Kontakte bei mehr als 1000 Vorstellungen.